Fragen und Antworten


Unsere Zukunft steht hier im Zentrum!

Eine neue Idee wirft immer Fragen auf. Was steckt hinter Finn & Marie? Für wen und warum ist es da? Wer bezahlt das Ganze? Und wer sorgt dafür, dass alles läuft? Dazu möchten wir Antworten geben. Hier findet ihr die wichtigsten Infos über uns:

  • Wie fing alles an? 

Im August 2017 sind wir mit der Idee gestartet, mit dem ZukunftsZentrum einen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem wir durch viele Aktivitäten und Aktionen Menschen zusammenbringen. Dabei wollten wir insbesondere auch sozial benachteiligten Menschen Angebote machen.

Da es die Überlegung bereits gab, für diese Zielgruppe gleichzeitig auch Beschäftigungsangebote in verschiedenen Arbeitsbereichen anzubieten, hat unsere Gründerin und Geschäftsführerin Chanel Habermann sich dafür eingesetzt, das ZukunftsZentrum im Oktober 2017 als Bildungsträger zertifizieren zu lassen. Damit konnten auch Möglichkeiten für Personen im Hartz IV-Bezug geschaffen werden, sich hier neu zu entdecken - oder sich wieder zu entdecken - und einen Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu finden.

  • Seit wann arbeiten hier auch Menschen mit Behinderungen? 

Schon im Frühjahr 2018 kamen dann die ersten Anfragen dazu, ob es im ZukunftsZentrum auch Möglichkeiten der Betätigung für Menschen mit Behinderungen gibt. Für uns war das die Chance, die ersten positiven Erfahrungen mit Menschen mit Handicap zu machen. 

Eine Gesetzesreform öffnete für uns im Herbst 2019 den Weg, neben Beschäftigungen im Berufsbildungsbereich dann auch als offizieller Träger der Eingliederungshilfe Menschen mit Handicap zu unterstützen und ihnen eine Beschäftigung in einem der Arbeitsbereiche anzubieten.

  • Warum ist es wichtig, dass es uns gibt?

Wir sind eine Alternative zur Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Bis 2018 hatten Menschen mit Behinderungen überhaupt keine Alternative. Das sah das Gesetz nicht vor. Jetzt ist es so, dass Menschen mit Behinderungen selbst eine Entscheidung treffen dürfen, wo sie arbeiten möchten, also entweder in einer Werkstatt oder zum Beispiel bei uns als anderer Leistungsanbieter nach § 60 SGB IX. Das ist ein wichtiger Schritt für diese Zielgruppe. 

  • Ist es einfach eine weitere Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen, die sich anders nennt?

Nein. Der erste Unterschied ist, dass wir alle Produkte, die hier produziert werden, selbst entwicklen, produzieren und vermarkten. Werkstätten für Menschen mit Behinderungen haben meist große Industrieaufträge. Die haben wir hier gar nicht.

Der zweite Unterschied ist, dass wir hier in kleineren Gruppen arbeiten. In Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind in der Regel mindestens zwölf Personen in einer Gruppe. Bei uns sind die Gruppen kleiner, sodass die Gruppenleiter sich viel besser auf jeden einzelnen einstellen und ihn fördern können. So kann jeder Beschäftigte weitere Kompetenzen entwickeln.

Der dritte Unterschied ist, dass sich jeder Beschäftigte seinen Arbeitsplatz selbst aussuchen kann. Zur Auswahl stehen die Holz-Manufaktur, die Seifen-Manufaktur, die Wachs-Manufaktur, die Näh-Manufaktur und die Küchen-Manufaktur mit Cafeteria. Dadurch können Arbeitsbereiche gewechselt und neue Dinge ausprobiert werden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Beschäftigten stehen dabei an erster Stelle.

  • Wer bestimmt, was hier getan und produziert wird?

Die Produkte entwickeln wir gemeinsam mit den Beschäftigten. Jeder kann Ideen einbringen. Dann wird gemeinsam geschaut, wie es umgesetzt werden kann und ob die Produkte marktfähig sind. Unsere Produkte verkaufen wir unter dem Label Finn & Marie über unseren eigenen Online-Shop und auf verschiedenen Online-Marktplätzen. Auf unserem Gelände in der Bahnhofstraße 56 in Dannenberg haben wir einen kleinen Hofladen eingerichtet. Zusätzlich bieten wir in verschiedenen regionalen Bioläden und Markthallen unsere Produkte an.

  • Was macht eure Arbeit heute aus?

Wir sind ein Ort der Beschäftigung und Begegnung. Die Cafeteria bietet Raum für die Treffen verschiedener Gruppen. Gleichzeitig können Menschen mit psychischen und/oder seelischen Erkrankungen einen Arbeitsort finden, an dem sie Anerkennung, Freude und Respekt erfahren. Wir entwickeln und produzieren in den verschiedenen Arbeitsbereichen originelle, ökologische und nachhaltige Produkte.

  • Wie finanziert sich das Ganze? 

Wir finanzieren uns durch die Verkäufe der selbsthergestellten Produkte.

  • Wie klappt die Inklusion in der Realität?

Da unsere Einrichtung täglich geöffnet ist, schaffen wir eine besondere Situation: Wir zeigen, dass sozial Benachteiligte, und Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit allen anderen zusammen arbeiten und sich treffen können. Das macht unsere Einrichtung zu etwas Besonderem. Für einige Beschäftigte fühlt es sich oftmals wie ein zweites Zuhause an. 

  • Wie viele Arbeitsplätze gibt es hier? Gibt es noch freie Plätze? 

Insgesamt haben wir 41 Plätze. Zur Zeit gibt es noch wenige freie Plätze.

  • Wie ist die Atmosphäre am Arbeitsplatz?

Unsere oberste Devise ist: Spaß und Freude bei der Arbeit haben. Daraus ergibt sich eine sehr fröhliche und ausgelassene Atmosphäre in den Arbeitsbereichen. Alle sind mit viel Motivation und Elan dabei.

  • Wer begleitet die Beschäftigten? 

Zur Zeit sind wir ein Team aus acht Mitarbeitern. Dazu gehören Sozialpädagogen und Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung.

  • Wohin soll die Reise in der Zukunft gehen? 

Vom Kern her sind wir angekommen. Mittlerweile werden wir auch im Hilfesystem des Landkreises Lüchow-Dannnenberg sehr gut wahrgenommen. Natürlich verändern sich Dinge. Unsere Arbeit gründet ja sehr auf gesetzlichen Grundlagen. Wenn sich diese verändern, kann es auch sein, dass wir uns verändern müssen. Das wird die Zeit zeigen!

Wichtig ist: Offen für neue Ideen sein - und die Zukunft stets im Blick zu haben!